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AutorenbildValerie Trowitzsch

Parascha vom 2022 11 08


Bereschit 19:1 - 19:20


1 Und die beiden Engel kamen am Abend nach Sodom, als Lot ⟨gerade⟩ im Tor von Sodom saß. Und als Lot sie sah, stand er auf, ⟨ging⟩ ihnen entgegen und verneigte sich mit dem Gesicht zur Erde; 2 und er sprach: Ach, siehe, meine Herren! Kehrt doch ein in das Haus eures Knechtes, und übernachtet, und wascht eure Füße; morgen früh mögt ihr ⟨dann⟩ eures Weges ziehen! Aber sie sagten: Nein, sondern wir wollen auf dem Platz[1] übernachten. 3 Als er jedoch sehr in sie drang, kehrten sie bei ihm ein und kamen in sein Haus. Und er machte ihnen ein Mahl, backte ungesäuertes Brot, und sie aßen. 4 Noch hatten sie sich nicht niedergelegt, da umringten die Männer der Stadt, die Männer von Sodom, das Haus, vom Knaben bis zum Greis, das ganze Volk von allen Enden[2] ⟨der Stadt⟩. 5 Und sie riefen nach Lot und sagten zu ihm: Wo sind die Männer, die diese Nacht zu dir gekommen sind? Führe sie zu uns heraus, dass wir sie erkennen! 6 Da trat Lot zu ihnen hinaus an den Eingang und schloss die Tür hinter sich zu; 7 und er sagte: Tut doch nichts Böses, meine Brüder! 8 Seht doch, ich habe zwei Töchter, die keinen Mann erkannt haben; die will ich zu euch herausbringen. Tut ihnen, wie es gut ist in euren Augen! Nur diesen Männern tut nichts, da sie nun einmal unter den Schatten meines Daches[3] gekommen sind! 9 Aber sie sagten: Zurück da! Und sie sagten: Da ist einer allein gekommen, sich als Fremder ⟨hier⟩ aufzuhalten, und will sich ⟨schon⟩ als Richter aufspielen[4]! Nun, wir wollen dir Schlimmeres antun als jenen. Und sie drangen hart ein auf den Mann, auf Lot, und machten sich daran, die Tür aufzubrechen. 10 Da streckten die Männer ihre Hand aus und brachten Lot zu sich herein ins Haus; und die Tür verschlossen sie. 11 Die Männer aber, die am Eingang des Hauses waren, schlugen sie mit Blindheit, vom kleinsten bis zum größten, sodass sie sich vergeblich mühten[5], den Eingang zu finden. 12 Und die Männer sagten zu Lot: Hast du hier noch jemanden? Einen Schwiegersohn und deine Söhne und deine Töchter oder einen, der sonst ⟨noch⟩ in der Stadt zu dir gehört? Führe ⟨sie⟩ hinaus[6] aus diesem Ort! 13 Denn wir werden diesen Ort vernichten, weil das Geschrei über sie[7] groß geworden ist vor dem HERRN; und der HERR hat uns gesandt, die Stadt[8] zu vernichten. 14 Da ging Lot hinaus und redete zu seinen Schwiegersöhnen, die seine Töchter nehmen sollten, und sagte: Macht euch auf, geht aus diesem Ort! Denn der HERR wird die Stadt vernichten. Aber er war in den Augen seiner Schwiegersöhne wie einer, der Scherz treibt. 15 Und sobald die Morgenröte aufging, drängten die Engel Lot zur Eile und sagten: Mache dich auf, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die hier sind[9], damit du nicht weggerafft wirst durch die Schuld[10] der Stadt! 16 Als er aber zögerte, ergriffen die Männer seine Hand und die Hand seiner Frau und die Hand seiner beiden Töchter, weil der HERR ihn verschonen wollte, und führten ihn hinaus und ließen ihn außerhalb der Stadt. 17 Und es geschah, als sie sie ins Freie hinausgeführt hatten, da sprach er: Rette dich⟨, es geht⟩ um dein Leben! Sieh nicht hinter dich, und bleib nicht stehen in der ganzen Ebene[11] ⟨des Jordan⟩; rette dich auf das Gebirge, damit du nicht weggerafft wirst! 18 Da sagte Lot zu ihnen: Ach, nein, Herr! 19 Siehe doch, dein Knecht hat Gunst gefunden in deinen Augen, und du hast deine Gnade, die du an mir erwiesen hast, groß gemacht, meine Seele am Leben zu erhalten. Aber ich kann mich nicht auf das Gebirge retten, es könnte das Unheil mich ereilen[12], dass ich sterbe. 20 Siehe doch, diese Stadt da ist nahe, dahin zu fliehen, sie ist ja ⟨nur⟩ klein[13]; ich könnte mich doch dahin retten – ist sie nicht klein[14]? –, damit meine Seele am Leben bleibt.


Psalm 72


1 Von Salomo. Gott, gib dem König deine Rechtssprüche und deine Gerechtigkeit dem Königssohn, 2 dass er dein Volk richte in Gerechtigkeit und deine Elenden nach Recht. 3 Es mögen dem Volk Heil tragen die Berge und die Hügel Gerechtigkeit[1]. 4 Er schaffe Recht den Elenden des Volkes; bringe Hilfe den Kindern[2] des Armen, und den Unterdrücker zertrete er. 5 Und[3]er möge lange leben[4], solange die Sonne ⟨scheint⟩, solange der Mond ⟨leuchtet⟩, von Generation zu Generation. 6 Er komme herab wie ein Regen auf die gemähte Flur, wie Regenschauer als Befeuchtung auf das Land. 7 In seinen Tagen wird der Gerechte[5] blühen, und Fülle von Heil ⟨wird sein⟩, bis der Mond nicht mehr ist. 8 Und er[6] möge herrschen von Meer zu Meer und vom Strom bis an die Enden der Erde[7]. 9 Vor ihm sollen niederknien die Bewohner der Wüste, und seine Feinde sollen den Staub lecken. 10 Die Könige von Tarsis und den Inseln sollen Geschenke bringen, es sollen Tribute entrichten die Könige von Scheba und Saba. 11 Und alle Könige sollen vor ihm niederfallen, alle Nationen ihm dienen. 12 Denn retten wird er den Armen, der um Hilfe ruft, und den Elenden und den, der keinen Helfer hat. 13 Er wird sich erbarmen des[8] Geringen[9] und des Armen, und das Leben[10] der Armen wird er retten. 14 Aus Bedrückung und Gewalttat wird er ihr Leben erlösen, denn ihr Blut ist kostbar in seinen Augen. 15 Und er soll leben, und von dem Golde Schebas wird man[11] ihm geben; und man soll beständig für ihn beten, den ganzen Tag ihn segnen. 16 Überfluss an Getreide soll im Land sein; auf dem Gipfel der Berge soll es wogen[12]; wie der Libanon sei seine Frucht; sie sollen hervorblühen aus der Stadt wie das Kraut der Erde. 17 Sein Name soll ewig sein; vor der Sonne soll aufsprossen sein Name;[13]und in ihm wird man sich segnen; alle Nationen sollen ihn glücklich preisen[14]. 18 Gepriesen sei der HERR, Gott, der Gott Israels. Er tut Wunder, er allein! 19 Und gepriesen sei sein herrlicher Name in Ewigkeit! Seine Herrlichkeit erfülle die ganze Erde! Amen, ja Amen. 20 Es sind zu Ende die Gebete Davids, des Sohnes Isais.


Psalm 73


1 Ein Psalm. Von Asaf. Fürwahr, Gott ist Israel gut, denen, die reinen Herzens sind. 2 Ich aber – fast wären meine Füße ausgeglitten, beinahe hätten gewankt meine Schritte. 3 Denn ich beneidete die Übermütigen, als ich das Wohlergehen der Gottlosen sah. 4 Denn keine Qualen ⟨haben sie bei⟩ ihrem Tod, und wohlgenährt ist ihr Leib[1]. 5 In der Mühsal der Menschheit sind sie nicht, und sie werden nicht wie die ⟨anderen⟩ Menschen geplagt. 6 Deshalb umgibt sie Hochmut wie ein Halsgeschmeide, Gewalttat umhüllt sie wie ein Gewand. 7 Es tritt aus dem Fett heraus ihr Auge;[2]sie fahren daher in den Einbildungen des Herzens[3]. 8 Sie höhnen und[4]reden in Bosheit Bedrückendes, von oben herab reden sie[5]. 9 Sie setzen in den Himmel ihren Mund, und ihre Zunge ergeht sich auf der Erde. 10 Deshalb wendet sich[6]hierher sein Volk, denn Wasser in Fülle wird bei ihnen geschlürft[7]. 11 Ja, sie sprechen: Wie sollte Gott es wissen? Gibt es ein Wissen beim Höchsten? 12 Siehe, dies sind Gottlose und, immer sorglos[8], erwerben sie sich Vermögen. 13 Fürwahr, umsonst habe ich mein Herz rein gehalten und in Unschuld gewaschen meine Hände; 14 doch ich wurde geplagt den ganzen Tag, meine Züchtigung ist jeden Morgen da. 15 Wenn ich gesagt hätte: Ich will ebenso reden, siehe, so hätte ich treulos gehandelt an dem Geschlecht deiner Söhne. 16 Da dachte ich nach, um dies zu begreifen[9]. Eine Mühe war es in meinen Augen, 17 bis ich hineinging in das Heiligtum[10] Gottes. Bedenken will ich ⟨dort⟩ ihr Ende[11]. 18 Fürwahr, auf schlüpfrige ⟨Wege⟩ stellst du sie, du lässt sie in Täuschungen[12] fallen. 19 Wie sind sie so plötzlich zum Entsetzen geworden! Sie haben ein Ende gefunden, sind umgekommen in Schrecken. 20 Wie einen Traum nach dem Erwachen, so verachtest du, Herr, beim Aufstehen ihr Bild. 21 Als mein Herz erbittert war und es mich in meinen Nieren[13] stach, 22 da war ich dumm und verstand[14] nicht; ⟨wie⟩ ein Tier[15] war ich bei dir. 23 Doch ich bin stets bei dir. Du hast meine rechte Hand gefasst. 24 Nach deinem Rat leitest du mich, und nachher nimmst du mich in Herrlichkeit auf[16]. 25 Wen habe ich im Himmel? Und außer dir habe ich an nichts Gefallen auf der Erde. 26 Mag auch mein Leib und mein Herz vergehen – meines Herzens Fels und mein Teil ist Gott auf ewig. 27 Denn siehe, es werden umkommen die, die sich von dir fernhalten. Du bringst zum Schweigen[17] jeden, der dir die Treue bricht[18]. 28 Ich aber: Gott zu nahen ist mir gut. Ich habe meine Zuversicht auf den Herrn, HERRN, gesetzt, zu erzählen alle deine Taten.


Psalm 74


1 Ein Maskil[1]. Von Asaf. Gott, warum hast du verworfen für immer, ⟨warum⟩ raucht dein Zorn gegen die Herde[2] deiner Weide? 2 Gedenke deiner Gemeinde, die du erworben hast vor alters, erlöst zum Stamm deines Erbteils, ⟨gedenke⟩ des Berges Zion, auf dem du gewohnt hast! 3 Erhebe deine Schritte zu den ewigen Trümmern! Alles hat der Feind im Heiligtum verwüstet. 4 Es brüllen deine Widersacher inmitten deiner Versammlungsstätte. Sie haben ihre Zeichen als Zeichen ⟨des Sieges⟩ gesetzt. 5 [3]Es sieht aus, wie wenn man[4] Äxte emporhebt im Dickicht des Waldes. 6 Und jetzt – deine[5] Schnitzereien allesamt, mit Beilen und Brechstangen zerschlagen sie ⟨sie⟩. 7 Sie haben dein Heiligtum[6] in Brand gesteckt, bis auf den Grund entweiht die Wohnung deines Namens. 8 Sie sprachen in ihrem Herzen:[7]Lasst sie uns allesamt niederzwingen![8] Sie haben alle Versammlungsstätten Gottes im Lande verbrannt. 9 Zeichen für uns sehen wir nicht. Kein Prophet ist mehr da, und keiner bei uns ist da, der weiß, bis wann. 10 Bis wann, Gott, soll höhnen der Bedränger, soll der Feind deinen Namen verachten immerfort? 11 Warum ziehst du deine Hand und deine Rechte zurück? ⟨Zieh sie⟩ hervor aus deinem Gewandbausch, mach ein Ende[9]! 12 Doch Gott ist mein König von alters her, der Rettungen vollbringt auf der Erde. 13 Du hast aufgestört das Meer durch deine Macht, hast zerschmettert die Häupter der Seeungeheuer auf dem Wasser. 14 Du hast zerschlagen die Köpfe des Leviatans[10], gabst ihn zur Speise den Haifischen des Meeres[11]. 15 Du ließest Quelle und Bach hervorquellen[12], immerfließende Ströme trocknetest du aus. 16 Dein ist der Tag, dein auch die Nacht. Den Mond[13] und die Sonne hast du bereitet. 17 Du hast festgelegt alle Grenzen der Erde. Sommer und Winter, du hast sie geschaffen. 18 Denk daran: Der Feind hat gehöhnt, HERR[14], und ein törichtes[15] Volk hat deinen Namen verachtet. 19 Gib nicht den Raubtieren hin die Seele deiner Turteltaube! Das Leben deiner Elenden vergiss nicht für immer! 20 Schaue hin auf den Bund! Denn die Schlupfwinkel des Landes sind voll von Stätten der Gewalttat. 21 Lass den Unterdrückten nicht beschämt davongehen! Den Elenden und Armen lass deinen Namen loben! 22 Stehe auf, Gott, führe deinen Rechtsstreit! Gedenke deiner Verhöhnung durch den Toren den ganzen Tag! 23 Vergiss nicht die Stimme deiner Widersacher, das ständig aufsteigende Getöse derer, die sich gegen dich erheben.


Psalm 75


1 Dem Chorleiter. ⟨Nach der Melodie:⟩ »Verdirb nicht!« Ein Psalm. Von Asaf. Ein Lied. 2 Wir preisen dich, Gott, wir preisen ⟨dich⟩. Und nahe ist dein Name ⟨denen, die⟩ deine Wunder erzählen[1]. 3 »Wenn mein Zeitpunkt gekommen ist[2], werde ich gerecht richten. 4 Wanken mag die Erde und alle ihre Bewohner, ich habe ihre Säulen festgestellt.« // 5 Ich sprach zu den Tobenden: Tobt nicht! Und zu den Gottlosen: Erhebt nicht das Horn! 6 Erhebt nicht zur Höhe euer Horn[3]! Redet nicht Freches mit ⟨stolz gerecktem⟩ Hals! 7 Denn nicht von Osten, noch von Westen, und nicht von Süden[4] her ⟨kommt⟩ Erhöhung. 8 Denn Gott ist Richter. Diesen erniedrigt er, und jenen erhöht er. 9 Denn ein Becher ist in der Hand des HERRN, schäumender Wein voll Würze. Und er schenkt daraus ein: Ja, seine Hefen müssen schlürfen, müssen trinken alle Gottlosen der Erde. 10 Ich aber, ich will verkünden ewig, ich will spielen dem Gott Jakobs. 11 Alle Hörner der Gottlosen will ich[5] abhauen. Es sollen erhöht sein die Hörner des Gerechten.


Psalm 76


1 Dem Chorleiter. Mit Saitenspiel. Ein Psalm. Von Asaf. Ein Lied. 2 Bekannt ist Gott in Juda, in Israel ist groß sein Name. 3 In Salem entstand seine Hütte, und seine Wohnung auf dem Zion. 4 Dort zerstörte er des Bogens Brände[1], Schild und Schwert und Krieg. // 5 Glanzvoller bist du, herrlicher als die Berge des Raubes[2]. 6 Beraubt stehen da die Heldenmütigen[3], sie schlafen ihren Schlaf; und keiner der starken Männer findet seine Hände. 7 Von deinem Schelten, Gott Jakobs, sinken in tiefen Schlaf Wagen wie Ross. 8 Du, du bist furchtbar, und wer kann vor dir bestehen, sobald du zürnst! 9 Du ließest Gericht hören vom Himmel her. Die Erde fürchtete sich und wurde stille, 10 als Gott aufstand zum Gericht, um zu retten alle Demütigen auf Erden. // 11 Denn ⟨selbst⟩ der Grimm des Menschen wird dich preisen; ⟨auch noch⟩ mit dem Rest des Grimmes wirst du dich gürten. 12 Sprecht Gelübde und erfüllt sie dem HERRN, eurem Gott, alle, die ihr rings um ihn her seid. Bringt Geschenke dem Furchtbaren! 13 Er demütigt den Geist der Fürsten, er ist furchtbar den Königen der Erde.

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